An einer Brücke hält man ein Mittagsschläfchen, Autofahrer machen Rast, man vertieft sich in seine Gedanken und sogar für Verliebte ist sie ein beliebter Treffpunkt. Warum versammelt man sich an dieser Brücke? Ohne lang zu räsonieren, gefällt der Platz den Leuten irgendwie sehr gut. An anderen Brücken hält niemand ein Mittagsschläfchen, vertieft sich niemand in seine Gedanken. Volkslieder und Märchen erwähnen sie nicht. Warum meidet man diese Brücke? Man empfindet sie als irgendwie unbehaglich.
Zitat aus «Gestaltung von Brücken», Dr. Ing. Kunio Hoshino, 1972
Zwei Stahlrohren unter der Hardgut-Brücke in Neftenbach an der Grenze zu Winterthur leiten das Schmutzabwasser von
An einer Brücke hält man ein Mittagsschläfchen, Autofahrer machen Rast, man vertieft sich in seine Gedanken und sogar für Verliebte ist sie ein beliebter Treffpunkt. Warum versammelt man sich an dieser Brücke? Ohne lang zu räsonieren, gefällt der Platz den Leuten irgendwie sehr gut. An anderen Brücken hält niemand ein Mittagsschläfchen, vertieft sich niemand in seine Gedanken. Volkslieder und Märchen erwähnen sie nicht. Warum meidet man diese Brücke? Man empfindet sie als irgendwie unbehaglich.
Zitat aus «Gestaltung von Brücken», Dr. Ing. Kunio Hoshino, 1972
Zwei Stahlrohren unter der Hardgut-Brücke in Neftenbach an der Grenze zu Winterthur leiten das Schmutzabwasser von 120’000 Menschen auf seiner letzten Etappe von der Weiachstrasse über die Töss in die Abwasserreinigungsanlage (ARA) in Wülflingen. An einem trockenen Tag, sprich ohne Regenwasser, sind das rund 450 Liter oder zwei bis drei Badewannen pro Sekunde. Allerdings weisen die Rohre mit Baujahr 1947 starke Schäden auf. Wegen der Korrosion sind die Stahlrohre an manchen Stellen nur noch fünf statt zehn Millimeter dick. Sand und Steine im Abwasser, welche die Rohre stetig abschmirgeln, wirken wie Schleifpapier.
Bis 2025 will die Stadt eine neue Brücke mit Rohren aus Edelstahl bauen. Weil mit der Bevölkerung auch die Menge des Abwassers zunimmt, braucht es Rohre mit einem grösseren Durchmesser. Unter der alten Brücke hätten diese keinen Platz gehabt. Die neuen Rohre können etwa 5100 Liter pro Sekunde fassen. Bei den alten sind es rund 4700 Liter. Diese Grenze wurde bei heftigen Gewittern gelegentlich überschritten. Und das überflüssige Abwasser über Entlastungskanäle in die Töss abgeleitet. In Zukunft wird es zumindest bei der Brücke keine solchen Entlastungsbauwerke mehr geben. In den nächsten Jahren soll neben dem Hauptzulauf auch die ARA Hard selbst ausgebaut werden.
Nach einer Variantenstudie für die Gestaltung der neuen Brücke werden gestalterische Fragen der reinen funktionalen Anforderungen der Anlage geprüft. Das aktuelle Projekt sieht verschiedene Massnahmen für die Einbettung der Brücke in der Landschaft und für den Naturschutz vor.
wenigerLeistungen
- Variantenstudie
- Gestalterische Begleitung
Adresse
Hardgutstrasse, Winterthur
Neubau
2020 – 2025
Bauherrschaft
Stadt Winterthur, Departement Bau, Tiefbauamt
Mitarbeit
Jeremiah Schwery, Stéphanie Müller